Infolge der Indien-Blockade wurde letzten Winter kaum mehr Gas nach Nepal geliefert. Viele mussten daher Holz zum Kochen und Heizen verwenden, welches nun dringend wieder aufgeforstet werden muss.
NAGs sechste Klasse hat sich diesem Problem angenommen. Jede Woche werden neue Pflanzen gesetzt und das Land von Müll befreit.
Nuwakot ist einer der 75 Distrikte Nepals und liegt in der Zone Bagmati, die ihren Namen vom gleichnamigen Fluss erhielt. In dieser ländlich geprägten Region ist die Bevölkerung nach wie vor auf Hilfe angewiesen.
Das Ärzteteam des NAG setzt die Hilfseinsätze in ländlichen Gebieten bis auf weiteres fort. Die folgenden Impressionen stammen von dieser Hilfsaktion in einem Dorf im Distrikt Nuwakot.
Die Unterkünfte bestehen aus provisorisch zusammengeschusterten Holzverschlägen, die keinen Schutz vor den winterlichen Temperaturen bieten.
In diesem Distrikt leistet das NAG-Team mit der Ärztin Sapana einen weiteren Hilfseinsätz. Am Beispiel von Sapana zeigt sich, dass sich der unermüdliche Einsatz von Nicole Wick-Takhuri für ihr Kinderheim NAG mehr als gelohnt hat, welches sie vor über 20 Jahren in Kathmandu ins Leben gerufen hatte. Dank ihres Heims können nun viele Menschen von gut ausgebildeten Jugendlichen profitieren, wie eben Sapana.
Ohne die Hilfsleistungen aus privaten Anstrengungen wäre die Lage noch katastrophaler als sie ohnehin schon ist.
Weitere Informationen zum NAG finden sich auf der Homepage.
Während Europa angesichts des riesigen Flüchtlingsansturms an seine Grenzen stösst und nach den barbarischen Anschlägen in Paris die Angst vor dem Terror um sich greift, bahnt sich in Nepal beinahe unbemerkt die nächste Katastrophe an.
Indien blockiert seit Wochen die Lieferung von Treibstoff, Gas und weiteren Gütern, wodurch nun auch die Medikamente ausgehen. Der Konflikt scheint nach Unruhen im Süden Nepals politisch motiviert, aber die indische Regierung will weder von einer offiziellen noch inoffiziellen Blockade sprechen. Die neue nepalesische Verfassung soll eine im Süden lebende und mit Indien eng verbundene Minderheit aus dem politischen Prozess ausgeschlossen haben. Darauf folgende Proteste und Ausschreitungen haben denn auch letzten September zu Todesopfern geführt. Indische Medien berichten, dass ihre Regierung Änderungen in der Nepalesischen Verfassung fordert.
Wie so oft leiden unter den Machtspielen der Regierungen die Ärmsten in der Bevölkerung. Wer kann, der verlässt Nepal und sucht sein Glück in der weiten Welt. Die Lebensmittelpreise haben sich mehr als vervierfacht, kein Benzin und Gas und wenn, dann auf dem Schwarzmarkt, wo eine Gasfüllung den halben Monatslohn ruiniert. Schulen und Behörden sind oftmals geschlossen und wie bei uns ist jetzt in Nepal Winter. Das UNICEF rechnet damit, dass aufgrund der sonst schon prekären Verhältnissen, den Beben und nun noch den Blockaden hunderttausende Kinder in lebensbedrohliche Situationen geraten werden.
Nach wie vor sind nach den schweren Beben vom April unzählige Obdachlose zu beklagen. Auch hier geht man von Hunderttausenden aus. Der Wiederaufbau kommt nur schleppend voran, die Regierung immer noch mehr als überfordert. Spendengelder kommen nicht dort an, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Und doch können Spenden ganz konkret helfen und effektiv umgesetzt werden. Das Kinderheim NAG ist nach wie vor daran, der notleidenden Bevölkerung zu helfen. Die NAG-Ärztin Doc Sapana und ihr Team leisten bewundernswerten Einsatz auch auf dem Land.
Wenn Sie helfen möchten, dann bringt eine Spende an das NAG Ihr Geld dorthin, wo es gebraucht wird. Nämlich in Form von Nahrung, Wasser, warmer Kleidung, dringend benötigter Medizin und Weiterem wie Wasserfilter zu genau denjenigen, die es bitter nötig haben.
Ihre Spende an das Kinderheim NAG kann nicht nur etwas bewirken, sie wird es auch!
… dass in Nepal zur Zeit so ziemlich vieles schief läuft.
Es mangelt an Treibstoff und Gas
Über die Gründe der „inoffiziellen“ Blockade Indiens, Nepal in genügendem Mass mit Treibstoff und anderen Gütern zu versorgen, kann nur gemutmasst werden. Es scheint, als ob Nepal abgestraft wird. Ursache könnten die kürzlich durchgeführten Wahlen sein. Dabei wurde im Süden eine mit Indien eng verbundene Minderheit zu wenig berücksichtigt. In diesem Zusammenhang gab es auch heftige Ausschreitungen mit Todesopfern. Hinzu könnte auch kommen, dass die andere regionale Grossmacht China seine Finger im Spiel hat. Zumal Indien und China nicht gerade einen freundschaftlichen Umgang pflegen, hat Nepal eingequetscht zwischen den beiden Giganten schlechte Karten.
Nicht genug, dass das Land nach wie vor unter den gravierenden Folgen der grossen Erdbeben zu kämpfen hat, ist diese Blockade ein weiterer Dämpfer für die nepalesische Bevölkerung. Tausende sind auf Hilfe angewiesen, die sich aufgrund des Treibstoffmangels noch schwieriger gestaltet. Abgesehen davon, dass das Land immer noch von einzelnen Beben mit über 5 an Stärke heimgesucht wird.
Ausländische Hilfsorganisationen beklagen, dass die Hilfsaktionen nicht wie geplant voranschreiten. Insbesondere geht es um fehlende Vorgaben der Regierung für den Wiederaufbau von permanenten Häusern, und jetzt ist es auch in Nepal Winter geworden. Die nepalesische Regierung scheint nach wie vor unflexibel und handlungsunfähig.
Situation im NAG
Auch das Heim bekommt den Treibstoffmangel zu spüren. Da Gas ebenfalls Mangelware ist, wurden verschiedene Massnahmen getroffen, wie kein Tee am Nachmittag oder anstelle von gekochtem Reis gibt es Reisflocken. Aber auch in diesen schwierigen Zeiten gibt es Erfreuliches zu berichten wie die Fertigstellung des neues Knabentraktes, der Mitte Oktober bezogen werden konnte.
Auch wenn das NAG noch einige Gasflaschen in Vorrat hat bleibt zu hoffen, dass Indien bald wieder liefert. Nichtsdestotrotz haben die Kinder ihre Lebensfreude behalten:
Der NAG-Event 2015 fand am 28. Juni im reformierten Kirchgemeindehaus in Horgen statt und war auch dieses Mal sehr gut besucht.
Anwesend waren Kim Thakuri (Tochter von Nicole Thakuri-Wick), sowie die NAG-Ärztin Sapana, über die ein spannender Filmbeitrag (siehe weiter unten) gezeigt wurde.
Aufgrund der tragischen Ereignisse wollte Nicole Wick in Nepal bei ihrem Heim bleiben. Sie wurde durch ihre Tochter Kim würdig vertreten.
Was nicht immer gelingt, aber der Anlass in Horgen stand unter einem guten Stern und Nicole konnte live dazu geschaltet werden.
Der Filmbeitrag von Ohm Thakuri über die NAG-Ärztin Sapana hat viele der Anwesenden berührt. Er zeigt auch den unermüdlichen Einsatz des NAG-Teams auf dem Lande nach den Beben. Diese Einsätze sind immer noch am Laufen.
Durch die ehrenamtliche Arbeit des Stiftungsrates und vieler weiterer Helfer im Hintergrund kann das NAG Ihre Spenden vollumfänglich für Projekte in Nepal umsetzen.
Der grösste Dank gebührt allen Spendern, die mit ihrer Unterstützung dieses Werk überhaupt ermöglichen.
In unseren Medien kaum mehr beachtet – der Schrecken nimmt kein Ende. Auch am 17. Juni wurden die Menschen erneut von einem starken Nachbeben der Stärke 4.4 aufgeschreckt. Inzwischen zählt man über 300 relativ starker Nachbeben. Die Situation ist nach wie vor dramatisch, besonders in ländlichen Gebieten.
Nicoles NAGer helfen, wo sie nur können. Unterstütze das Heim mit einer Spende und dem Vermerk „Erdbeben“. Das Geld wird vor Ort direkt für Hilfsmassnahmen umgesetzt.
Das Heim wurde dank der sicheren Bauweise der Gebäude vor Schlimmerem verschont. Dies erlaubte es, kurz nach dem Beben die Offensive zu ergreifen und verschiedene Hilfsmassnahmen für die Bedürftigen zu realisieren. So wird Trinkwasser und Essen verteilt, Zeltplachen organisiert und verteilt, beim Schutt beseitigen geholfen, Blut gespendet usw. Die Krankenschwester des Heims verarztet verletzte Menschen. Jede nur erdenkliche Hilfe an seinen Mitmenschen wird in die Tat umgesetzt.
Vor über 20 Jahren reiste Nicole als Volontärin nach Nepal und begegnete einer Gruppe von Strassenkindern, die weder eine Zukunft noch die geringsten Perspektiven hatten. Um wenigstens einigen Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, brach sie ihr Ingenieurstudium ab und gründete im September 1993 in Kathmandu das Kinderheim NAG, Nawa Asha Griha (Home of New Hopes). Ein Traum wurde damit Realität und heute zählt NAG über 200 Kinder, die dank dem Heim von der Strasse wegkamen und hier ihr erstes menschenwürdiges Daheim gefunden haben. Zusätzlich kommen weitere 150 Kinder jeden Tag in die hauseigene Schule, erhalten Unterricht und damit eine Chance für’s Leben. Wer in einem der ärmsten Ländern der Welt ohne Ausbildung daherkommt ist chancenlos.
Meine Ankunft hier im Heim wird mir immer in Erinnerung bleiben. Nach der hektischen Fahrt vom Flughafen hierher betrat ich einen Ort der Ruhe (trotz spielenden Kindern und regem Betrieb auf dem Gelände) und Geborgenheit.
Auf der Homepage von NAG https://www.nagnepal.com/ kann man mehr erfahren. Ich kann nur von ganzem Herzen bitten, das Heim mit einer Spende zu unterstützen.
Abschiedsfest der 10. Klasse
Heute kann die Schule erneut über erfolgreiche Abgänger Stolz sein. Sie ist staatlich anerkannt und ermöglicht es den Jugendlichen, zum Beispiel an der Uni ihre Ziele weiter zu verfolgen.
Am 6. April erlebte ich das Abschiedsfest der 10. Klasse, wo sich die Jugendlichen (vor allem die Mädchen) mit ausgeliehenen Kleidern mächtig ins Zeugs schmissen. Das Bestehen der staatlichen SLC-Prüfungen ist der wichtigste Schulabschluss in Nepal überhaupt. Die Chancen auf eine Stelle steigen damit enorm.
Der erfolgreiche Abschluss bedeutet den Jungen und Mädchen alles.
Beim Fest sind auch die Kleinsten anwesend und üben sich schon mal im Tanz.
Heimleiterin „Nicole Miss“ …
… sieht sich nicht gerne im Rampenlicht und auch nicht im Internet. Aber so ganz ohne geht es einfach nicht.
Suren ist HIV positiv. Auf meine Frage, ob er denn eine Überlebenschance habe, erzählt Nicole „Der Kleine hat seine schlimmste Zeit auf der Strasse überlebt – er wird auch HIV überleben“. Ein wahrer Wonneproppen. Nun hoffen wir, dass für ihn die richtige Zusammensetzung der Medikamente gefunden wird.
Ohne Strukturen geht nichts
Nicole zieht die Fäden im Hintergrund und führt das Heim „hart, aber fair“. Ohne dieses Prinzip würde ein Chaos herrschen. Dies konnte ich erleben, als drei Jugendliche eine Stunde zu spät von ihrem Nachmittagsausgang zurück kamen. Es wurde eine detaillierte Liste verlangt wann, wo und wie lange sie sich bei ihrem Ausgang jeweils aufhielten. Ausserdem mussten sie den Raum aufräumen und reinigen, wo das Abschlussfest der 10. Klasse statt fand. Ab dem 15. April ist mit Nachmittags-Ausflügen sowieso Schluss. Dann sind die Ferien vorüber und der Schulalltag ist wieder Realität.
Vor dem Essen gibt es ein Antrittsverlesen. Hier gewinnt der Beaufsichtigende ein Überblick, ob alle anwesend sind. Dann geht es geordnet in den Ess-Saal.
Neugierig auf alles neue. So ein Touch-Screen mit farbigen Bildern ist schon interessant.
Schnell lernen die Kleinsten, was Wischbewegungen sind und wie man Bilder vergrössert oder zum nächsten wechselt. Irgendwann musste ich flüchten.
Im Computerraum fühle ich mich über 10 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt. Das hier abgebildete Computermodell wurde bis 2004-2006 produziert. Es läuft zwar noch, rochelt beim Einschalten aber schwer dahin.