Vor über 20 Jahren reiste Nicole als Volontärin nach Nepal und begegnete einer Gruppe von Strassenkindern, die weder eine Zukunft noch die geringsten Perspektiven hatten.
Um wenigstens einigen Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, brach sie ihr Ingenieurstudium ab und gründete im September 1993 in Kathmandu das Kinderheim NAG, Nawa Asha Griha (Home of New Hopes).
Ein Traum wurde damit Realität und heute zählt NAG über 200 Kinder, die dank dem Heim von der Strasse wegkamen und hier ihr erstes menschenwürdiges Daheim gefunden haben. Zusätzlich kommen weitere 150 Kinder jeden Tag in die hauseigene Schule, erhalten Unterricht und damit eine Chance für’s Leben.
Wer in einem der ärmsten Ländern der Welt ohne Ausbildung daherkommt ist chancenlos.
Meine Ankunft hier im Heim wird mir immer in Erinnerung bleiben. Nach der hektischen Fahrt vom Flughafen hierher betrat ich einen Ort der Ruhe (trotz spielenden Kindern und regem Betrieb auf dem Gelände) und Geborgenheit.
Auf der Homepage von NAG https://www.nagnepal.com/ kann man mehr erfahren. Ich kann nur von ganzem Herzen bitten, das Heim mit einer Spende zu unterstützen.
Abschiedsfest der 10. Klasse
Heute kann die Schule erneut über erfolgreiche Abgänger Stolz sein. Sie ist staatlich anerkannt und ermöglicht es den Jugendlichen, zum Beispiel an der Uni ihre Ziele weiter zu verfolgen.
Am 6. April erlebte ich das Abschiedsfest der 10. Klasse, wo sich die Jugendlichen (vor allem die Mädchen) mit ausgeliehenen Kleidern mächtig ins Zeugs schmissen. Das Bestehen der staatlichen SLC-Prüfungen ist der wichtigste Schulabschluss in Nepal überhaupt. Die Chancen auf eine Stelle steigen damit enorm.
Der erfolgreiche Abschluss bedeutet den Jungen und Mädchen alles.
Beim Fest sind auch die Kleinsten anwesend und üben sich schon mal im Tanz.
Heimleiterin „Nicole Miss“ …
… sieht sich nicht gerne im Rampenlicht und auch nicht im Internet. Aber so ganz ohne geht es einfach nicht.
Suren ist HIV positiv. Auf meine Frage, ob er denn eine Überlebenschance habe, erzählt Nicole „Der Kleine hat seine schlimmste Zeit auf der Strasse überlebt – er wird auch HIV überleben“. Ein wahrer Wonneproppen. Nun hoffen wir, dass für ihn die richtige Zusammensetzung der Medikamente gefunden wird.
Ohne Strukturen geht nichts
Nicole zieht die Fäden im Hintergrund und führt das Heim „hart, aber fair“. Ohne dieses Prinzip würde ein Chaos herrschen. Dies konnte ich erleben, als drei Jugendliche eine Stunde zu spät von ihrem Nachmittagsausgang zurück kamen. Es wurde eine detaillierte Liste verlangt wann, wo und wie lange sie sich bei ihrem Ausgang jeweils aufhielten. Ausserdem mussten sie den Raum aufräumen und reinigen, wo das Abschlussfest der 10. Klasse statt fand. Ab dem 15. April ist mit Nachmittags-Ausflügen sowieso Schluss. Dann sind die Ferien vorüber und der Schulalltag ist wieder Realität.
Vor dem Essen gibt es ein Antrittsverlesen. Hier gewinnt der Beaufsichtigende ein Überblick, ob alle anwesend sind. Dann geht es geordnet in den Ess-Saal.
Neugierig auf alles neue. So ein Touch-Screen mit farbigen Bildern ist schon interessant.
Schnell lernen die Kleinsten, was Wischbewegungen sind und wie man Bilder vergrössert oder zum nächsten wechselt. Irgendwann musste ich flüchten.
Im Computerraum fühle ich mich über 10 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt. Das hier abgebildete Computermodell wurde bis 2004-2006 produziert. Es läuft zwar noch, rochelt beim Einschalten aber schwer dahin.
Der „Sportplatz“ ist ein gut besuchter Ort.
Mehr Bilder sind unter „Galerien“ zu finden.